Krisenbewältigung
Eine psychosoziale Krise ist der Verlust des inneren, seelischen Gleichgewichts. Der Mensch in der Krise sieht sich vor Ereignissen und Lebensumständen, die er im Moment nicht bewältigen kann. Seine bisher erworbenen Ressourcen scheinen ihm nicht ausreichend und die Krise im Verhältnis dazu überfordernd.
Eine Krise löst beim Betroffenen das Gefühl von Überforderung, Spannung, Bedrohung, Einengung, Lähmung der Energie und Angst aus.
Drei Arten von Krisen
Traumatische Krisen: Plötzliche, unvorhergesehene Schicksalsschläge wie Krankheiten oder Verlust
Veränderungskrisen: Äußerliche Veränderungen wie die Veränderung des Berufsstatus, des Zivilstands, der persönlichen Rolle in der Familie (Ablösung vom Elternhaus, Geburt eines Kindes) etc.
Systemische Krisen: Eskalation eines sozialen Systems, sodass der Zusammenhalt nicht mehr funktioniert.
Phasen einer Krise:
1. Auftreten des Problems
Der Betroffene gerät in ein Gefühl der Spannung und versucht die Krise mit seinen persönlichen Ressourcen und Ressourcen aus dem Umfeld zu bewältigen. Gelingt es nicht, die Krise zu bewältigen kommt es zur
2. Signalentwicklung
Das Selbstwertgefühl sinkt. Angst, Anspannung und Versagensgefühle und körperliche Symptome treten in Erscheinung. Der Blickwinkel wird eingeschränkt, sodass oft kein Zusammenhang vom Symptom zur Krise erkannt wird. Die Perspektive fehlt.
3. Der Versuch die Signale unter Kontrolle zu bringen
Geschieht mit neuen, konstruktiven Lösungen oder auch mit destruktiven Methoden wie Alkoholkonsum etc. Eine körperliche Erkrankung kann dazu kommen. Wird hier keine Bewältigungsmöglichkeit der Krise gefunden, kommt es zur Resignation, Chronifizierung und zum
4. Zusammenbruch
Wenn eine Krisenbewältigung nicht möglich ist, ist die Krise akut geworden. Betroffene fühlen sich ratlos und innerlich angespannt, auch wenn sie unter Umständen nach außen hin noch funktionieren. In dieser Phase fällt es Betroffenen schwer, Kontakte aufrechtzuerhalten. Dadurch gehen weitere Ressourcen verloren. Durch die starke Entmutigung kann es zur Handlungslosigkeit kommen.
Eine Krise kann jeden in jeder Lebensphase treffen!
In der psychologischen Beratung können gemeinsam neue Perspektiven gefunden werden. Die Beraterin hilft dem Betroffenen aus der, durch die Krise verengten Sichtweise herauszufinden, sodass neue Sichtweisen und gangbare Wege offenbar werden.
In der Beratung kann zudem die Resilienz gestärkt werden. Widerstandskraft hilft, eigene Grenzen zu überwinden und über den persönlichen Schatten zu springen.
Wenn ein Mensch nach überstandener Krise sagen kann:
«Es waren die dunkelsten Stunden, in denen ich die hellen Seiten an mir entdeckte» Dr. Mirjam Pries
dann ist er an seiner Krise gewachsen!